Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet Resolution zu Hörgesundheit und Hörgesundheitsvorsorge

Das 70. Weltgesundheitsforum, das höchste Entscheidungsgremium der WHO, traf sich Ende Mai in Genf und verabschiedete eine als „historisch“ bezeichnete Resolution zur  Hörgesundheitsvorsorge. Seit 1995 hatte es keine mehr gegeben, es war also höchste Zeit dafür. Dr. Shelly Chadha, die das WHO-Programm zu Hörgesundheit beaufsichtigt, erläuterte gegenüber der Presse die Ziele Resolution.

Veröffentlicht am 31 Juli 2017

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet  Resolution zu Hörgesundheit und Hörgesundheitsvorsorge

So ist der 31. Mai 2017 ein Tag, den man sich merken sollte. Die Weltgesundheits- organisation hat an diesem Tag eine Resolution verabschiedet, die eine weltweite  Hörgesundheitsvorsorge anstrebt. Der Schwerpunkt der neuen Resolution liegt auf der Aufforderung an alle Mitgliedsstaaten, Pläne zu entwickeln und in die nationalen Gesundheitsprogramme zu implementieren, die folgende Ziele verfolgen: Prävention, Kontrolle der Ursachen aller vermeidbaren Hörschäden, Früherkennung von Hörbehinderungen bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern im schulfähigen Alter. Alle Mitgliedsstaaten bekräftigten ihre Besorgnis bezüglich der Hörgesundheit und Hörgesundheitsvorsorge.

„Wir sind glücklich, dass eine Resolution der WHO zum Thema Hörverluste verabschiedet wurde, denn das wird die Wahrnehmung des Themas bei den Mitgliedsstaaten verbessern und dafür sorgen, dass es vermehrt Eingang in deren Gesundheitspolitik findet“, erklärte Dr. Shelly Chadha. „Die Resolution, die von Russland koordiniert wurde, erhielt eine breite Unterstützung von den Mitgliedsstaaten aller Regionen, trotz ihrer unterschiedlichen ökonomischen Lage“, fügte Dr. Shelly Chadha hinzu. Sie fordere alle WHO-Länder dazu auf, die Hörvorsorge in die nationalen Gesundheitsprogramme zu integrieren, epidemiologische Daten zu erheben, Trainingsprogramme zu etablieren und Fachpersonal  auszubilden, Impfungen zu fördern, Hörscreenings für Kleinkinder, Kinder, Erwachsene und Risikogruppen einzuführen, die Kommunikationsteilnahme und den Zugang zu Qualitäts-Hörsystemen zu erleichtern. Alle diese Vorhaben sollen langfristig umgesetzt werden und nachhaltig wirken.

Die Resolution enthält nicht nur Zusagen für die Mitgliedsstaaten. Die WHO wird selbst bestimmte Verpflichtungen erfüllen: Sie wird weiterhin für die Öffentlichkeitsarbeit eintreten, namentlich am Welttag des Hörens, und die Hörgesundheits- und Hörsystemversorgung entsprechend der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen fördern. Sie wird die Mitgliederstaaten bei der Erhebung und Sammlung relevanter Daten unterstützen, ebenso bei der Entwicklung von Hörscreening-Programmen, bei der Planung, der Implementierung und dem Monitoring der Strategien der Hörgesundheitsfürsorge. Die WHO wird weiterhin bei der Vermeidung von lärmbedingten Hörschäden behilflich sein. Dafür hatte die WHO bereits 2015 die Initiative „Make Listening Safe“ gegründet. In den nächsten Jahren steht eine weltweite Aufklärungskampagne für sicheres Hören auf dem Programm. In Zusammenarbeit mit Partnern und Interessengruppen sollen Standards für persönliche Audiosysteme entwickelt werden, die „safe-listening“ garantieren sollen. Dazu gehören auch Standards für Erholungsgebiete.