Universität Oldenburg nimmt erste Hürde des Nachfolgeprogramms der Exzellenzinitiative

Hierfür hatten die Oldenburger, basierend auf den Ergebnissen des bisherigen Exzellenzclusters, den Antrag gemeinsam mit den Hörforschern aus Hannover entwickelt. Der Vollantrag muss bis Februar 2018 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorliegen. Abschließend entschieden wird über die Anträge im September 2018 durch eine internationale Kommission.
„Das positive Votum ist ein großer Erfolg für unsere Universität. Die deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat würdigen damit die herausragende Arbeit unserer Oldenburger Hörforscherinnen und -forscher. Jetzt wird es darum gehen, dass wir – gemeinsam mit unseren starken Partnern – unsere wissenschaftlichen Kompetenzen für unser ehrgeiziges Ziel nutzen und intensiv an dem Vollantrag arbeiten“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper.

„Im aktuell laufenden Exzellenzcluster haben wir wichtige Bausteine für bessere Diagnostik, Hörsysteme und assistive Technologien entwickelt“, sagt der Sprecher des Clusters, der Oldenburger Physiker und Mediziner Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier. „Darauf aufbauend wollen wir speziell auf die Bedürfnisse von Betroffenen zugeschnittene Lösungen für alle Formen der Schwerhörigkeit entwickeln. So kommen wir von einem empirischen, subjektiven Ansatz zu einer modernen, datengetriebenen Wissenschaft und Präzisionsmedizin mit einem hohen Standard“. Klinischer Sprecher des geplanten Clusters ist Prof. Dr. Thomas Lenarz, Klinikdirektor Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover.

Künftig soll die Arbeit der Hörforscher in vier Forschungssträngen gebündelt werden. Diese sollen einerseits die Entwicklungskette von der Grundlagenforschung zur Hörtechnologie und andererseits den Schweregrad der Schwerhörigkeit abbilden. 25 Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen, Linguisten, Physiker und Ingenieure der Universitäten Oldenburg und Hannover sowie der Medizinischen Hochschule Hannover sind an dem geplanten Vorhaben beteiligt. Dazu kommen als Projektpartner außerdem die Jade Hochschule, die HörTech gGmbH, die Hörzentren Oldenburg und Hannover, die Fraunhofer Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie und das Fraunhofer ITEM. Damit gehört „Hearing4all“ zu den „weltweit führenden Zentren in der Medizintechnik, Hörforschung, Audiologie, medizinischer Diagnostik und Therapie“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Demnach würden „etwa 80% aller Hörgeräte weltweit“ Know-how aus Oldenburg enthalten.