Kinder mit Asthma haben ein höheres Risiko, eine Hörminderung zu entwickeln

Im Vergleich zu Kindern mit anderen Einschränkungen gebe es bei Kindern mit Hörverlust eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken. Das meldet der Medical Express. Hervor geht dies aus einer US-amerikanischen Bevölkerungsstudie, in der der Zusammenhang zwischen Entwicklungsverzögerungen und Asthma untersucht wurde.

Veröffentlicht am 22 Juli 2020

Kinder mit Asthma haben ein höheres Risiko, eine Hörminderung zu entwickeln

So haben Forscher der University of Texas Health Science Center in Houston Daten aus der 2016/17 erhobenen „National Survey of Children´s Health“ untersucht. Die Daten sollen insgesamt knapp 72.000 Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 18 Jahren umfassen. Die Eltern wurden gefragt, ob bei ihrem Kind eine Asthma-Diagnose sowie eine oder mehrere Entwicklungsstörungen einschließlich Verhaltensstörungen, motorische Behinderungen, Sehbehinderung, Hörbehinderung, Sprachbehinderung, kognitive Behinderungen oder eine nicht spezifizierte Entwicklungsverzögerung vorliegen.

Während die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, bei Kindern mit einer Behinderung fast dreimal und bei Kindern mit einer Entwicklungsverzögerung zweimal so hoch war wie bei Gleichaltrigen ohne Behinderung oder Verzögerung, waren es die Kinder in der Gruppe der Hörgeschädigten, die die höchste Wahrscheinlichkeit für gleichzeitiges Asthma aufwiesen. Die Forscher des öffentlichen Gesundheitswesens weisen in ihrer Arbeit im JAMA Network Open darauf hin, dass „die Ätiologie des Hörverlusts auch die systemische Hypoxie in Verbindung mit Asthma umfassen könnte. Insbesondere vermindert Hypoxie den zerebralen Blutfluss und verursacht eine unzureichende Blutversorgung in der Cochlea und führt schließlich zur Entwicklung von Hörverlust“.

„Diese Forschung hat gezeigt, dass nicht nur Kliniker oder Kinderärzte sich darüber im Klaren sein sollten, dass Kinder mit Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen auch andere Gesundheitsprobleme haben können; es sind auch Schulen, Nachmittagsprogramme und andere gemeindeweite Angebote“, sagte Sarah Messiah, Seniorautorin der Studie und Professorin für Epidemiologie, Humangenetik und Umweltwissenschaften an der UTHealth School of Public Health in Dallas.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie war, dass Kinder aus ethnischen Minderheiten in den USA im Vergleich zu weißen, nicht-hispanischen Kindern mit größerer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig an Asthma und Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen leiden.