Studie: 6 von 10 Europäern leiden unter „digitalem Sehstress"

Besonders häufig betroffen sind Schüler, Studierende und Berufstätige mit hoher Bildschirmzeit – verstärkt durch Homeoffice, Online-Lernen und soziale Medien. Typische Beschwerden sind trockene und gereizte Augen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und verschwommenes Sehen, vor allem bei unerkannter oder nicht korrigierter Fehlsichtigkeit. Im Winter verschärfen trockene Heizungsluft sowie kalter Wind die Symptome zusätzlich, da sie die Tränenflüssigkeit schneller verdunsten lassen. Neben Augenproblemen treten häufig auch Nacken- und Rückenschmerzen auf.

Für Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, empfiehlt sich eine spezielle Computer- oder Bildschirmbrille. Sie entlastet die Augen, fördert eine ergonomische Körperhaltung und kann optional Blaulicht filtern, was vor allem abends den Schlafrhythmus unterstützt.

Für gesunde Augen am Bildschirm geben Fachoptiker zehn zentrale Empfehlungen:

1. 20-20-20-Regel anwenden: Alle 20 Minuten 20 Sekunden auf ein Objekt in etwa 20 Metern Entfernung schauen. Das entspannt die Augen und beugt Ermüdung vor.

2. Regelmäßig blinzeln: Die Frequenz des Lidschlags nimmt bei Bildschirmarbeit ab, was zu trockenen Augen führt. Blinzeln hält die Augenoberfläche feucht. Auch befeuchtende Augentropfen helfen.

3. Ausreichend trinken, fördert die Produktion von Tränenflüssigkeit.

4. Augenübungen einbauen, zum Beispiel Blickwechsel zwischen Nah und Fern oder die Augen mit den Zeigefingerkuppen nach außen zu Schlitzen ziehen und dann mit den Augäpfeln rollen.

5. Augenmassage entlastet: Die Nasenwurzel mit 2 Fingern einer Hand festhalten und mit dem Mittelfinger der anderen Hand die Stirn oberhalb massieren.

6. Digitale Pausen einplanen: zwischendurch bewusst einbauen.

7. Blendungen vermeiden: Monitor so platzieren, dass keine Lichtquellen spiegeln.

8. Optimale Beleuchtung: nicht zu hell, nicht zu dunkel.

9. Hochauflösender Bildschirm: Viele Geräte bieten inzwischen auch integrierte Funktionen wie eine antireflektierende Oberfläche, eine automatische Anpassung der Farbtemperatur oder einen Nachtmodus.

10. Regelmäßiger Sehtest beim Augenoptiker oder Augenarzt, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren oder frühzeitig festzustellen, ob eine grundsätzliche Neigung zu trockenen Augen vorliegt. Dadurch lassen sich die Augen rechtzeitig entlasten und dauerhaft besser schützen.