Verbraucherstimmung sinkt - Sorge vor Jobverlust belastet Kauflaune
Die Angst um den eigenen Arbeitsplatz dämpft derzeit die Konsumfreude vieler Menschen in Deutschland.

Laut einer aktuellen Befragung des Marktforschungsinstituts GfK und des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen (NIM) hat sich das Konsumklima im August zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Grund dafür sind vor allem sinkende Einkommenserwartungen angesichts steigender Arbeitslosigkeit. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher halten sich mit größeren Anschaffungen zurück. „Die zunehmende Angst vor Jobverlust und die Sorge um steigende Energiepreise bremsen die Kaufbereitschaft“, erklärt NIM-Experte Rolf Bürkl.
Auch die Konjunkturerwartungen fallen weiter und erreichen den niedrigsten Stand seit sechs Monaten. Das Münchner Ifo-Institut bestätigt die trübe Lage: Unternehmen bauen wieder vermehrt Stellen ab. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sank im August leicht auf 93,8 Punkte. „Die stagnierende Wirtschaft zwingt Firmen zu vorsichtigen Personalplanungen“, so Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Gleichzeitig gibt es auch erste positive Signale. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg im August auf 100,7 Punkte und liegt damit erstmals seit längerer Zeit wieder im positiven Bereich. „Nach über drei Jahren erwarten die Arbeitsagenturen ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosigkeit“, sagte IAB-Experte Enzo Weber. Auch ein leichter Beschäftigungszuwachs sei möglich, wenngleich die Industrie weiter unter Druck stehe.