Wie es um das Wohlbefinden der Deutschen steht
Der STADA Health Report 2025 zeigt deutliche Herausforderungen für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland.

Zwar ist die allgemeine Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem im Vergleich zu den Vorjahren stabil geblieben und liegt bei 68 % – in etwa auf Augenhöhe mit Österreich (69 %) -, doch es bestehen weiterhin deutliche Zweifel an der Fairness und Leistungsfähigkeit des Systems. Nur 53 % der Deutschen empfinden es als fair und über ein Drittel (36 %) vertraut nicht darauf, im Falle einer ernsthaften Erkrankung angemessen behandelt zu werden.
Ein zentrales Ergebnis des Reports: Nur etwa jeder zweite Deutsche (51 %) lebt nach eigener Einschätzung gesund. Damit liegt Deutschland genau im Durchschnitt der 22 befragten Länder. Als Hauptbarrieren für einen gesünderen Lebensstil werden vor allem mangelnde Motivation, finanzielle Belastungen und psychische Probleme genannt.
Psychische Belastung zunehmend ernstzunehmender volkswirtschaftlicher Faktor
Besonders deutlich zeigt sich der Einfluss der finanziellen Situation: Menschen mit Geldsorgen leben seltener gesund (nur 37 %) und schätzen ihre körperliche und mentale Gesundheit deutlich schlechter ein. Dagegen fühlen sich Befragte mit stabiler finanzieller Lage körperlich fitter (67 %) und psychisch wohler (72 %). Auch psychische Gesundheit stellt sich als zentrales Thema dar. 63 % der Deutschen bewerten ihre mentale Verfassung als gut – ein Wert unter dem europäischen Durchschnitt und deutlich hinter Ländern wie Österreich (68 %) oder der Schweiz (74 %). Mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland (56 %) hat bereits Burnout-Symptome erlebt. Besonders betroffen sind Frauen (60 %) und junge Menschen unter 35 Jahren (71 %). Die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag sind gravierend: 17 % der Deutschen meldeten sich im vergangenen Jahr aufgrund von Stress krank – bei Menschen mit schlechter psychischer Gesundheit waren es sogar 31 %. Damit wird psychische Belastung zunehmend zu einem ernstzunehmenden volkswirtschaftlichen Faktor.
Trotz dieser Belastungen bleibt das Vertrauen in zentrale Akteure des Gesundheitssystems hoch. Hausärzte (76 %) und Apotheker (63 %) gehören zu den vertrauenswürdigsten Ansprechpartnern, weit vor digitalen Quellen wie Google (19 %), künstlicher Intelligenz (15 %) oder Influencern (8 %). Gleichzeitig wächst jedoch die Offenheit gegenüber digitalen Technologien: 44 % der Deutschen wären heute bereit, sich von einer KI in Gesundheitsfragen beraten zu lassen. Weitere 28 % könnten sich dies in Zukunft vorstellen – vor allem wegen der permanenten Verfügbarkeit und der Zeitersparnis. Dennoch bleibt die persönliche Beratung ein entscheidendes Element: Für rund ein Drittel der Befragten ist sie ein Hauptgrund für den Besuch einer stationären Apotheke. 22 % sehen Apotheken sogar als zentrale Anlaufstelle für ihre Gesundheitsfragen, 27 % schätzen besonders die persönliche Beziehung zum Apothekenteam.
Der STADA Health Report 2025
Die Studie, die auf den anonymen Antworten von 27.000 Menschen aus 22 Ländern basiert, liefert fundierte und unabhängige Erkenntnisse über den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse der Bevölkerung. Diese Daten sollen Entscheidungsträger in Politik und Gesundheitswesen dabei unterstützen, die Versorgung zukunftssicher, patientennah und fair zu gestalten. Der STADA Health Report 2025 verdeutlicht, wie eng Gesundheit, mentale Belastung und soziale Rahmenbedingungen miteinander verknüpft sind und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge in der Gesundheitspolitik zu berücksichtigen.