„An erster Stelle stehen heute Sie“

Direkt nach der offiziellen Begrüßung kündigte Sven Kreher die Fahrtroute von Phonaks diesjähriger Roadshow mit folgenden Worten an: „Die Technologie ist heute sekundär. An erster Stelle stehen heute Sie“, so der Leiter Audiologie Phonak. „Es geht um Ihren Auftritt, Ihre Marktpositionierung und Ihre Wirkung nach außen.“

Zunächst tauchten Kreher und sein Kollege Pascal Heber, Regionalvertriebsleiter Nord, jedoch in die aktuelle Welt der Zahlen ein: 1.602.019 Hörsysteme und damit 4 Prozent mehr als im Vorjahr wurden 2022 in 7.234 Hörakustik-Fachbetrieben, die ihrerseits 191 Neueröffnungen verbuchten, in Deutschland verkauft. Trotz eines schleppenden ersten Quartals und den jüngsten Herausforderungen wie dem Ukraine-Krieg, einem akuten Fachkräftemangel und einer generellen Konsumzurückhaltung war 2022 demnach ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, resümierten die Experten. Und auch aus anderen Erhebungen des GK Handelspanels ließe sich schließen, dass der Hörgeräte-Markt weiter wächst. Um Hörsysteme noch attraktiver zu gestalten, müssten jedoch in Zukunft audiologische und gesellschaftliche Themen noch enger zusammengeführt werden. Die richtige Nutzung von derzeitigen Trendthemen wie Sprachverstehen, Konnektivität und Lifestyle seien mit ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg von Hörakustikerinnen und Hörakustikern.

Praktischen Input für eine moderne Customer Journey bekamen die Teilnehmenden daraufhin von Marketingexperte Steffen Kohl an die Hand, der mittlerweile seit 21 Jahren für Phonak arbeitet. Eine seiner Botschaften lautete, sich für eine effiziente Kundenakquise multidimensional aufzustellen. Denn neben dem persönlichen Beratungsgespräch im Fachgeschäft beeinflussen heutzutage immer mehr digitale Vergleichsportale, Medienberichte und Social-Media-Kanäle die Kaufentscheidungen von (zukünftigen) Kunden. Die vier häufigsten Suchbegriffe, welche diese bei Google eingeben, seien die Wörter Hörgerät, Kinderhörgeräte, Hörgeräteakustiker und Hörtest. Nicht zu unterschätzen seien auch messbare „Erfolgserlebnisse“. So entscheiden die ersten drei Tage nach einer Anpassung meist darüber, ob sich ein Kunde gut versorgt fühlt, während die Option Fernanpassung bei jüngeren Kunden eine immer größere Rolle spiele, erinnerte Kohl. Und Michael Kienzle gab den anwesenden Hörakustiker*innen per Videobotschaft den Rat, ihre Ideen möglichst schnell in Taten umzusetzen: „Was Sie in den 48 kommenden Stunden nicht anpacken, setzen Sie mit 90-prozentiger Sicherheit niemals um“, mahnte der renommierte Rhetorikexperte und Verkaufsprofi.

Vertieft wurden die angesprochenen Themen sowie die breitaufgestellte Produktpalette von Sennheiser, Sonovas neuestem Baby an Bord, anschließend in sechs Kleingruppen. Konkret ging es um die Nutzung von aktuellen Markttrends, digitale Kundenversorgung, lokale Präsenz, Marketing-und Social-Media-Aktivitäten sowie Tipps und Tricks für die Hörgeräteanpassung. Deutlich wurde auf der Veranstaltung zudem wieder einmal, wie stark die neuen digitalen Lösungen die herkömmliche Customer Journey verändern. Behalten Sie am besten immer den Ratschlag von Steffen Kohl im Hinterkopf: „Wenn der Kunde im Internet winkt, sollten Sie auf jeden Fall zurückwinken.“