Unitrons uCon: Bewegender Input in München

Die vierte Ausgabe von Unitrons kreativem Eventformat „uCon" fand dieses Jahr in München statt und stand unter dem Motto MOVE: Die Welt bleibt nicht stehen - und wir auch nicht.

Jana Herrmann, veröffentlicht am 27. Mai 2025

Unitrons uCon: Bewegender Input in München

Vieles ist derzeit im Umbruch – doch manche Dinge bleiben. So gilt weiterhin: Der erste Eindruck zählt. Diese Binsenweisheit trifft im Jahr 2025 allerdings nicht mehr nur auf persönliche Begegnungen zu, sondern zunehmend auch auf den digitalen Raum, der stetig an Bedeutung gewinnt. Doch wie gelingt es Hörakustiker*innen, auch im digitalen Umfeld Vertrauen aufzubauen und ihre Zielgruppe gezielt anzusprechen? Und wie begegnet man im Fachgeschäft einer Kundschaft, die zunehmend technikaffin ist und neue Erwartungen an Produkte und Beratung stellt?

Diesen zentralen Fragen widmete sich die diesjährige uCon – Unitron’s Eventformat, das Hörakustiker*innen Denkanstöße liefert, um Veränderungen in der Branche nicht nur zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten.

Generationswechsel und strategische Neuausrichtung

Einen der wichtigsten Treiber der aktuellen Markttendenzen benannte Dragana Radovanovic, Head of Commercial & Audiological Enablement bei Sonova Deutschland: Während die sogenannte Babyboomer-Generation (geb. ca. 1946-1964) aktuell noch den Großteil der Kund*innen stellt, rückt Generation X (ca. 1965-1979) zunehmend nach. Diese demografische Verschiebung bringt neue Erwartungen mit sich – an Produkte, Beratung und die gesamte Kundenbeziehung.

So legen die Babyboomer großen Wert auf Qualität, Vertrauen und persönliche Ansprache. Sie sind zwar mit moderner Technik vertraut, erwarten jedoch eine klare und verständliche Kommunikation. Hörsysteme sollen möglichst diskret und komfortabel sein und dürfen keinesfalls stigmatisierend wirken. Auch der persönliche Service ist für diese Zielgruppe essenziell: Die Beziehung zum vertrauten Hörakustiker sowie ein zuverlässiger Rundum-Service mit Wartung und Nachsorge stehen im Vordergrund.

Generation X hingegen hat ein anderes Selbstverständnis. Als erste „digitale Generation“, aufgewachsen mit Computern und Internet, bringt sie ein hohes Maß an Technikaffinität mit. Smarte, vernetzte Lösungen stehen im Fokus: Hörsysteme mit Bluetooth, App-Steuerung und nahtloser Integration ins digitale Ökosystem sind besonders attraktiv. Gleichzeitig erwartet diese Generation ein hohes Maß an Individualisierung: Sie möchte mitgestalten, selbst entscheiden und transparent informiert werden – im persönlichen Gespräch wie auch über digitale Kanäle. Auch Effizienz spielt eine große Rolle: Online-Terminbuchung, einfache Abläufe und flexible Services sind entscheidende Kriterien, insbesondere deshalb, weil viele aus dieser Generation noch berufstätig sind.

Für Hörakustiker*innen bedeutet dieser Wandel eine strategische Neuausrichtung: Gefragt ist nicht mehr nur ein gutes Produkt, sondern ein ganzheitliches Erlebnis, das moderne Technologie mit individueller Ansprache und hoher Servicequalität verbindet. Die Kundenkommunikation muss sich weiterentwickeln – hin zu einem empathischen, partnerschaftlichen Dialog auf Augenhöhe, der analoge und digitale Kontaktpunkte intelligent kombiniert.

Technologie, Individualisierung und Servicekultur

Wie Hörakustiker*innen in diesem Kontext zu Kommunikations- und Verkaufsprofis werden, war dann auch das Thema in sechs praxisorientierten Workshops der uCon in München. Und die wichtigste Erkenntnis lautete: Da sich immer mehr Kund*innen bereits vorab online informieren, kommt es auf den richtigen Dialog an.

Vor diesem Hintergrund rieten die Expert*innen: „Seien Sie offen für die Interaktion mit Ihren Kundinnen und Kunden. Stellen Sie gezielte Fragen, um herauszufinden, was ihnen wirklich wichtig ist – nur so lassen sich optimale Lösungen finden.“ Wichtige Bausteine hierfür sind: hohe Aufmerksamkeit, positive Gesprächsführung und passende Körpersprache. Auch digitale Services wie Fernanpassungen können zusätzliche Kontaktpunkte schaffen und die Kundenbindung stärken. Unterstützend wirken zudem Unitron’s bewährte Experience Tech Tools, die präzise, zuverlässige und personalisierte Hörerlebnisse ermöglichen – von der Höranalyse bis zur Nachsorge.

Digitale Präsenz ist mittlerweile unverzichtbar

Zudem wird die Kundengewinnung über digitale Kanäle noch entscheidender werden. Social Media wird laut Expert*innen in den nächsten drei bis fünf Jahren stark an Relevanz gewinnen. Doch wie gelingt es, auch dort Vertrauen und Persönlichkeit zu vermitteln?

Hier setzt Unitron auf die Partnerschaft mit socialPALS, einem führenden Anbieter für lokales Handelsmarketing. Mit wenigen Klicks können Inhalte auf den Social-Media-Kanälen der Akustiker*innen ausgespielt werden – für mehr Reichweite, ein konsistentes Markenbild und eine zielgenaue Ansprache. Mit überschaubarem Aufwand und geringem Streuverlust erreiche man so genau jene Zielgruppe, die sich heute ohnehin viel online bewegt.

LinkedIn sinnvoll nutzen

Aber auch LinkedIn wird für Fachkräfte in der Hörakustik immer relevanter. Im Gegensatz zu anderen Plattformen erlaubt es gezielten Netzwerkaufbau. Entscheidend ist ein aussagekräftiges persönliches Profil, das idealerweise mit branchenspezifischen Keywords im Infotext „Über mich“ versehen ist. Auch die Suchfunktion bietet wertvolle Möglichkeiten – etwa, um lokale Handwerksbetriebe als potenzielle Gehörschutz-Kund*innen zu identifizieren. Besonders sinnvoll ist es zudem, sich mit aktiven Nutzer*innen zu vernetzen – denn auch stille Mitlesende können zur Sichtbarkeit beitragen.

Auf die strategische LinkedIn-Nutzung ging Kevin Scheuing, Experte für Corporate Influencing, in einem der Workshops näher ein. In seiner Keynote zeigte er auf, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden als authentische Markenbotschafter*innen in den sozialen Medien positionieren können – ein effektives Mittel für Branding, Social Selling und Recruiting. Denn: Menschen vertrauen echten Persönlichkeiten oft mehr als offiziellen Unternehmensbotschaften. Auch bei Sonova lassen sich derzeit zehn Mitarbeitende von Scheuing coachen, um über Social Media (End-)Kundenvertrauen und Markensichtbarkeit gezielt zu stärken.

Move to Change your Mind

Für inspirierende Perspektiven sorgte auch Christoph Kuch, einer der bekanntesten Mentalisten Deutschlands. Mit verblüffenden Zaubertricks vermittelte er auf unterhaltsame Weise: Wer Muster durchbricht, schafft Raum für Kreativität.

Seine praktischen Tipps: Bitten Sie Kund*innen um kleine Gefallen – das macht sympathisch. Gespräche über gemeinsame Interessen (oder auch Abneigungen) schaffen Nähe. Und: Glück steigert die Leistungsfähigkeit. Wer sich jeden Abend vier Dinge notiert, die ihn glücklich gemacht haben, wird sich bald zufriedener und energiegeladener fühlen.

Smile – Partner in Crime

Aber auch technologisch hatte Unitron auf der uCon eine Innovation im Gepäck: Mit Smile wurde die neue Technologieplattform vorgestellt, die fortschrittliche Klangleistung, nahtlose Konnektivität und außergewöhnliche Zuverlässigkeit verspricht – passend zum Veranstaltungsmotto MOVE.

Herzstück von Smile ist der neue ERA-Chip mit dem KI-basierten Integra OS. Dieser erkennt und optimiert Klänge in acht relevanten Hörumgebungen – für ein überzeugendes Hörerlebnis, egal ob in ruhiger oder geselliger Umgebung. Die Tech-Funktion Log It All liefert zudem wertvolle Einblicke in das Hörverhalten der Nutzer*innen und unterstützt so eine präzise, individuelle Beratung. Die Funktion „Find my Devices“ erleichtert es zusätzlich, verlorene Hörsysteme schnell wiederzufinden – auch bei den kompatiblen Vivante-Geräten.

Besonders überzeugend: Die verbesserte Bluetooth-Technologie mit bis zu sechsmal höherer Übertragungsleistung ermöglicht stabilere Verbindungen, klarere Telefonate und reibungsloses Streaming – selbst bei größerer Entfernung vom Endgerät.

Eine Location für Vordenker*innen

Wie gewohnt fand das unkonventionelle Eventformat von Unitron auch diesmal an einem außergewöhnlichen Ort statt – nämlich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem. Von 1948 bis 1992 diente der Standort als internationaler Flughafen und lag bis zu seiner Wiedereröffnung im Jahr 2017 lange brach. Eingeweiht wurde das neue Areal – inklusive des denkmalgeschützten Flughafentowers mit wunderschönem Alpenblick – von niemand geringerem als der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und wird heute von dem Unternehmen Brainlab genutzt, einem Vorreiter der digitalen Medizintechnik. Und am 14. und 15. Mai 2025 versammelten sich dort passenderweise Menschen, die als Vorreiter*innen den Wandel in der Hörakustikbranche mitgestalten können.