Ein farbenfroher Branchentreff: Unitrons uCon

Im vergangenen Jahr wurde die uCon ins Leben gerufen und bietet seitdem und in regelmäßigen Abständen einen Blick über den Tellerrand im digitalen Format, Ende April fand nun die zweite Präsenzveranstaltung in der Nähe von Frankfurt statt.

Jana Herrmann, Veröffentlicht am 13 Juni 2023

Ein farbenfroher Branchentreff: Unitrons uCon

Auf der zweiten uCon der Firmengeschichte präsentierte Unitron circa 100 anwesenden Hörakustiker*innen nicht nur eine bunte Mischung aus Information und Interaktion, sondern diesmal auch eine Produktneuheit: Der extra aus dem Unitron Headquarter in Kanada angereiste Douglas Baldwin, Senior Manager Global Audiology Marketing, gab exklusive Einblicke in die neue Technologie-Plattform Vivante, die Unitron selbst als seine beste Sound Performance bezeichnet und die zusammen mit der Moxi Vivante Hörsystemfamilie und einer neuen Ladestation erst knapp einen Monat nach der Veranstaltung in Deutschland gelauncht wurde.

Fakten, Zahlen und Visionen

Aber auch Daniel Schiel, Geschäftsführer der Sonova Deutschland GmbH, präsentierte uf der deiesjährigen uCon einige Fakten. Die zweieinhalb Jahre nach seinem Amtseintritt seien wie eine „Achterbahnfahrt“ gewesen, die viele Baustellen und Veränderungen auf dem Hörakustikmarkt nach sich zögen. Dennoch hatte Schiel Positives zu berichten. So könne man mit den im letzten Jahr weltweit verkauften 28.000 Upgrades hochzufrieden sein und „das neue Baby an Bord“, die Marke Sennheiser, habe sich gut in die Sonova-Gruppe integriert. Insgesamt entwickle sich der Markt mit einer jährlichen Wachstumsrate um die 5 Prozent erfreulich.

Auch Dragana Radovanovic, Head of Commercial Enablement bei Sonova Deutschland, prognostizierte der Branche mit einem Blick auf das Jahr 2030 durchaus Gutes. Denn alle Altersgruppen nähmen zunehmend technologische Vorrichtungen in Anspruch, die sich um sie „kümmern“ und ihnen das Leben vereinfachen können. Das Stigma bezüglich einer Hörversorgung nehme bei einer solchen Entwicklung, die vor allem durch die Coronapandemie an Fahrt aufnahm, immer weiter ab.

Der Fokus der zweitätigen Veranstaltung wurde allerdings und wie im letzten Jahr darauf gerichtet, die Anwesenden in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen und sie auf neue Ideen zu bringen. So sprachen Unitrons Business Director Ed Theunissen und Chefaudiologe Adam Schwarz nicht nur über Fakten und Zahlen, sondern schauten vor allem über den Tellerrand: Wie bringe ich meine Kundschaft dazu, dass sie mir vertraut, sich wohl fühlt und eventuellen Stress abbaut? Was für eine Art Hörakustiker bin ich selbst? Kommuniziere ich tendenziell eher auf technischer, sozialer oder Business-Ebene? Auf welchen digitalen Kanälen und mit welchen Marketingtools erreiche ich meine Zielgruppe? Diese und weitere Themen sowie eine Sound-Demo des neuen Vivante-Klangs wurden später in insgesamt sechs Workshops und in Kleingruppen vertieft.

Nutzt mehr Farben!

Am zweiten Veranstaltungstag sprach Keynote Speaker Karsten Homann über die Wirkungskraft von Farben. 80 Prozent der Wahrnehmung passiere über die Augen,und Erhebungen zufolge ist die Kaufbereitschaft am höchsten, so der ehemalige Malermeister, wenn sich ein Kunde auch atmosphärisch wohlfühlt. Ein Verkaufsraum sollte deswegen auf der Farb- und Lichtebene etwas von einem „gemütlichen Wohnzimmer“ haben. Farbe könne aber auch Aufmerksamkeit erregen oder beruhigend wirken. „Nutzt mehr Farben“, lautete die dementsprechende Botschaft von Homann, der weiße Räume übrigens als persönliche Körperverletzung empfindet.

Viel Input entstand aber auch bei der offenen Podiumsdiskussion, bei der es um die Zukunft ging. Grundsätzlich einig waren sich die Beteiligten darüber, dass nicht nur technische Innovationen, sondern auch individueller Service langfristige Erfolgsrezepte sind. Hörexpertin und Diskussionsteilnehmerin Jana Verheyen brachte es so auf den Punkt: „Den Einstieg in die Versorgung bekommt jeder hin. Aber auf dem weiteren Weg brauchen Betroffene unbedingt einen empathischen Hörakustiker an ihrer Seite“. Auch technische Upgrades seien ein Geschenk, mit dem sich Hörerlebnisse ganz individuell einstellen lassen, so die beidseitige CI-Trägerin. Den Nutzen von Upgrades wissen Endverbraucher und Hörakustiker hierzulande jedenfalls jetzt schon zu schätzen, denn Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern der absolute Upgrade-Champion, bestätigte auch Ed Theunissen auf der diesjährigen uCon.