MED-EL mit hochauflösenden Synchrotron-Bildern

MED-EL gab eine Vereinbarung mit der Western University (London/Kanada) und der kanadischen Forschungsorganisation Mitacs bekannt, die dem österreichischen Unternehmen einen exklusiven Zugang zu einzigartigen Synchrotron-Bilddaten von humanen Schläfenbeinen gewährt.

Jana Herrmann, Veröffentlicht am 11 Juli 2023

MED-EL mit hochauflösenden Synchrotron-Bildern

Die bahnbrechende Synchrotron-Datensammlung liefert die bisher exaktesten Bilder der Cochlea im Innenohr, mit all ihren individuell unterschiedlichen Längen und neuralen Strukturen, in einer noch nie dagewesenen Auflösung. Dadurch eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für eine personalisierte und präzisierte Cochlea-Implantation.

„Der Zugang zu diesen einzigartigen Synchrotron-Daten markiert einen Meilenstein in der medizinischen Forschung“, erklärt Ingeborg Hochmair, CEO von MED-EL, stolz. „Die hochmodernen Bilder liefern uns völlig neue Einblicke in das Innenohr und ungeahnte Möglichkeiten, mit denen wir den gesamten Cochlea-Implantations-Prozess von der präoperativen Planung über die Operation bis zur Anpassung revolutionieren können.“

Synchrotron-Bilder für natürlicheres Hören

Die Zusammenarbeit zwischen MED-EL und den Projektleitern Sumit Agrawal und Hanif Ladak von der Western University trug maßgeblich zum Fortschritt dieser Entwicklung bei. Ihre KI-basierte Technologie und Softwarecodierung in Kombination mit Terabytes an Bilddaten liefern eine solide Basis für die Weiterentwicklung von modernen Softwarelösungen zur Operationsplanung.

Mit den Synchrotron-Daten und der Partnerschaft mit der Western University will MED-EL seine Cochlea-Implantationslösungen weiter verbessern, damit sie noch flexibler an die individuellen Bedürfnisse der Patienten angepasst werden können. Die KI-unterstützte Technologie verhilft Mediziner*innen zu detailgetreuen Einblicken in das Innenohr und erleichtert ihnen viele Entscheidungen vor, während und nach der Operation. Für Cochlea-Implantat Nutzer*innen bedeutet das, dass ihre Chance, so natürlich wie möglich zu hören, noch nie so groß war.

„Diese Vereinbarung markiert den Beginn eines neuen Zeitalters in der Cochlea-Implantation“, so Ingeborg Hochmair weiter. „Wir können jetzt die individuellen Gegebenheiten und anatomischen Charakteristika des Innenohrs unserer Nutzer*innen in einem Ausmaß berücksichtigen, wie wir uns das niemals hätten vorstellen können. Dieser Durchbruch eröffnet uns völlig neue Wege bei der chirurgischen Planung, der Roboterchirurgie und der postoperativen Anpassung.“