Wie haben die Young Voices die EUHA 2025 erlebt?
Lina Mensing und Reiner Schröder haben sich erfolgreich für die Initiative Young Voices des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) und der Fachzeitschrift Audio Infos beworben, um auf verschiedenen Plattformen von ihrem ersten EUHA-Kongress zu berichten.
Toller Teamspirit in Nürnberg: Anzeigenleiterin Marietta von Rautter, die Young Voices Lina Mensing und Reiner Schröder mit Freundin Olivia, Fachjournalist Stephan Geist und Chefredakteurin Jana Herrmann (von links nach rechts)
Am letzten Kongresstag trafen sie sich mit Fachjournalist Stephan Geist, der seit 1997 alljährlich in den unterschiedlichsten Funktionen am Kongress teilnimmt, und sprachen mit ihm über ihre Eindrücke von der EUHA 2025 in Nürnberg.
Stephan Geist: Was war Euer spontaner Eindruck, als Ihr die Messehalle das erste Mal betreten habt?
Reiner Schröder: Das alles ganz schön groß war.
Lina Mensing: Und es war laut. Ich fand es spontan wirklich sehr laut. Obwohl ich den Donnerstag noch lauter empfand als den Mittwoch.
Stephan Geist: Seid Ihr mit bestimmten Erwartungen nach Nürnberg gefahren?
Lina Mensing: Das war die erste EUHA- Messe, die ich besucht habe und ich hatte vorab nicht so viele konkrete Erwartungen. Aber die, die ich hatte, wurden definitiv übertroffen. Es war halt alles viel größer, als ich dachte. Ich fand auch toll, dass an den Messeständen so viele Aktionen zum Mitmachen angeboten wurden. Das hat mir richtig gut gefallen.
Reiner Schröder: Ich wusste im Vorhinein ganz grob, was auf mich zukommt und mich erwartet, weil wir eine Woche vor der EUHA noch zwei, drei Vertreter von verschiedenen Herstellern im Betrieb hatten. Daher konnte ich mich ein bisschen vorbereiten. Dass die Messe aber so groß ist, hatte ich im Vorfeld auch nicht gedacht.
Stephan Geist: Wurdet Ihr von den Ausstellern gut empfangen?
Reiner Schröder: Im Generellen bin ich gut empfangen worden. Ich hatte nur eine vielleicht negative Erfahrung, als ich einmal ein wenig spöttisch begrüßt wurde. Doch das war eine Ausnahme. Ich bin gerade am ersten Tag von Stand zu Stand gegangen, um mir einen Überblick zu verschaffen und bin überall freundlich begrüßt worden. Dabei bin ich auch auf einem Stand von einem CI-Hersteller stehen geblieben und es entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Irgendwann hatte man die Zeit vergessen und am Ende waren es mehrere Stunden mit Gesprächen, die ins Land gegangen sind.
Lina Mensing: Ich habe nur positive Erfahrungen an den Ständen gemacht. Negative Dinge habe ich nicht erlebt. Wenn, dann wurde man eher neutral empfangen, da man als Azubi vielleicht nicht so interessant ist. Wir kaufen ja nichts. Ich habe einfach die Leute angesprochen. Alle haben mir dann etwas erzählt und Fragen beantwortet.
Stephan Geist: Auf der Fachausstellung werden verschiedene Themen angeboten. Zum einen Hörsysteme, aber auch viele Dienstleistungen. Was war für Euch interessanter?
Reiner Schröder: Allgemein eher Hörsysteme. Vor allem, weil auch ein paar Geräte hier auf der Messe das erste Mal vorgestellt worden sind. Aber wir haben zum Beispiel auch unseren Abrechnungsdienstleister besucht. Das war interessant, weil ich noch ein paar offene Fragen zur Software hatte, die auch geklärt werden konnten.
Lina Mensing: Ich fand die Hörsystemhersteller am spannendsten. Allein, weil man auf den Ständen viel erleben konnte. Aber auch die Otoplastik-Hersteller fand ich total spannend.
Stephan Geist: Ein großes Thema war die Fortbildung. Es ist ja so, dass man als Hörakustiker eine Karriere vom Azubi bis zum Professor durchleben kann. Habt ihr dazu die Fortbildungsangebote auf der Live Area besucht?
Reiner Schröder: Ich habe nur einen Vortrag besucht. Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht so sehr an einem Studium interessiert bin. Generell finde ich das Angebot für Azubis jedoch sehr wichtig, falls sie sich später für ein Studium entschliessen wollen.
Lina Mensing: Ich habe mir den Vortrag vom Azubi bis zum Meister von der AfH-Lübeck angehört. Den fand ich sehr spannend gestaltet. Auf jeden Fall inspirierend.
Stephan Geist: Wenn ich über die EUHA gehe, ist es gerade am ersten Tag ein großes gegenseitiges Hallo. Man befindet sich in einem großen Netzwerk. Habt Ihr auch vor, Euch so ein Netzwerk aufzubauen?
Lina Mensing: Ich habe mehr Leute, vor allem aus Lübeck, getroffen, als ich dachte. Das hätte ich nicht erwartet. Eine Mitschülerin, mit der ich mich gut verstehe, war auch hier und wir haben die Tage zusammen verbracht. Heute Morgen in der U-Bahn habe ich noch eine weitere Mitschülerin aus dem Lübeck-Blog getroffen und mich mit ihr unterhalten. Also man merkt, es schon, dass irgendwie alles und alle vernetzt sind. Von der AfH kannte ich auch schon den einen oder anderen.
Reiner Schröder: Ich habe eben gerade zwei Schülerinnen von der Berufsschule hier getroffen, mit denen ich schon im Unterricht was zusammen gemacht habe. Auch ein paar Dozenten von der Berufsschule oder von der AfH kannte ich und habe mich mit ihnen über die EUHA-Messe unterhalten.
Stephan Geist: Wenn Ihr wieder in Lübeck oder im Betrieb seid, würdet ihr den Kollegen oder den Mitschülern sagen: Das müsst Ihr nächstes Jahr auch mal machen?
Lina Mensing: Auf jeden Fall.
Stephan Geist: Wie würdet Ihr sie überzeugen?
Reiner Schröder: Meine Meisterin im Betrieb hat gesagt, dass man die EUHA als Azubi mindestens einmal besuchen müsste. Dafür spricht auch das großzügige Angebot, das der Besuch für Auszubildende kostenfrei ist. Wenn man sich gut auf der EUHA informiert, kann man auch seine Zukunftspläne ein bisschen besser gestalten.
Lina Mensing: Ich habe in den vergangenen Tagen viele Videoaufnahmen und Fotos gemacht, die ich auf jeden Fall am Montag direkt im Betrieb zeigen werde. Genauso in der Berufsschule. In drei Wochen bin ich wieder in Lübeck und da werde ich allen zeigen: Schaut mal, wie cool das war und was ich hier gemacht habe.
Stephan Geist: Und kommt Ihr nächstes Jahr wieder?
Reiner Schröder: Wenn es sich ergibt, bestimmt. Wenn alles gut läuft, bin ich frischer Geselle und man kann sich dann noch mal umsehen und so das eine oder andere Projekt mit aufschnappen.
Lina Mensing: Auf jeden Fall gerne. Das Problem ist nur, dass man sich als Azubi Urlaub nehmen muss, wenn man aus reinem Interesse zur EUHA fährt. Und als Azubi hat man eben nicht so viel Urlaub. Ich habe mit Freunden gesprochen, ob wir uns vielleicht mit ein paar Leuten aus Lübeck zusammenschließen und wir nächstes Jahr zusammen als Gruppe herkommen.
Stephan Geist: Aus diesem Grund wird immer wieder diskutiert, ob man die EUHA auch noch auf den Sonnabend legen kann.
Lina Mensing: Ja, es würde mir auf jeden Fall gelegener kommen, für ein Wochenende zur EUHA zu fahren.
Reiner Schröder: Man muss auch schauen, ob sich der Besuch mit dem Berufsschulunterricht überschneidet. Aber ich kann jedem nur empfehlen, einmal vorbeizuschauen.