Tinnitus und Hörverlust durch Covid-19?

Offenbar kann eine Infektion mit dem Corona-Virus auch Auswirkungen auf das auditorische System haben. Das berichten zumindest verschiedene Medien. Demnach soll bei knapp 15 Prozent der Menschen, die eine Corona-Infektion durchlitten, auch ein Tinnitus aufgetreten sein. Knapp acht Prozent klagen zudem über Hörverlust.

Veröffentlicht am 25 März 2021

Tinnitus und Hörverlust durch Covid-19?

Inwieweit es hier einen konkreten Zusammenhang gibt, gilt jedoch noch als unklar. Allerdings berichten die beiden Forscher Prof. Kevin Munro und Ph D Ibrahim Almufarrij von der Universität Manchester von signifikanten Hinweisen, dass eine Covid-19-Erkrankung auch Auswirkungen auf das auditorische System haben kann. „In den letzten Monaten habe ich unzählige E-Mails von Menschen erhalten, die über Veränderungen ihres Hörens oder Tinnitus nach Covid-19 berichteten“, zitiert Focus.de Kevin Munro. Nun soll auch dieser mögliche Langzeiteffekt genauer untersucht werden.

56 Studien haben Munro und Almufarrij bereits ausgewertet, die auf einen Zusammenhang von Covid-19 und auditorischen Problemen hinweisen. Davon berichten die beiden Forscher hier https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14992027.2021.1896793

Die Daten der Studien basieren auf Selbstauskünften und allgemeinen Befragungen zu Covid-19-Symptomen. Nun soll das genauer untersucht werden. „Es besteht ein dringender Bedarf an einer sorgfältig durchgeführten klinischen und diagnostischen Studie, um die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf das auditorische System zu verstehen“, sagt Kevon Munro auf tandfonline.com. „Es ist auch bekannt, dass Viren wie Masern, Mumps und Meningitis einen Hörverlust verursachen können; über die auditiven Auswirkungen des SARS-CoV-2-Virus ist wenig bekannt.“

Professor Munro leitet nun eine für ein Jahr angelegte Studie, um die möglichen Langzeitfolgen von Covid-19 auf das Gehör bei Menschen zu untersuchen, die wegen ihrer Corona-Infektion in einer Klinik behandelt wurden.