Hear the World Foundation veröffentlicht Jahresbericht 2015 / 2016

Mit 1,86 Millionen Schweizer Franken hat die Stiftung im Finanzjahr 2015 / 2016 demnach Menschen mit Hörverlust unterstützt. Das Geld floss in 23 Projekte in 18 Ländern, wo durch die Spende von Hörlösungen, finanziellen Mitteln und fachlicher Unterstützung Hilfe geleistet wurde. Über 1.000 gespendete Hörsysteme und drahtlose Mikrofon-Systeme, die „fachgerecht angepasst und nachversorgt“ wurden, fanden so ihren Weg zu bedürftigen Menschen. Zudem engagierten sich 510 Sonova-Mitarbeiter (das entspricht 5% der Sonova-Belegschaft), die sich an 610 Tagen bei Freiwilligeneinsätzen oder in Fundraising-Projekten betätigten, für die Vision der Hear the World Foundation. Damit hat sich die Zahl der Helfer im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.

Im Fokus der Arbeit der Stiftung stehen Kinder mit Hörverlust, und zwar in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, wo ein Hörverlust bekanntermaßen tiefgreifende Konsequenzen für deren Entwicklung haben kann. So konnten etwa in Armenien (Audio Infos berichtete in Heft #177) über 2.000 audiologische Untersuchungen durchgeführt werden. In der Dominikanischen Republik wurde indes eine neue audiologische Klinik eröffnet und ein Neugeborenen-Hörscreening-Programm eingeführt. Oberste Priorität haben hierbei für die Hear the World Foundation Qualität und Nachhaltigkeit. „Unser Anspruch ist, dass Kinder in Ländern mit niedrigem Einkommen dieselbe Qualität an hörmedizinischer Versorgung erhalten wie Kinder in Ländern mit höherem Einkommen“, erläutert hierzu Lukas Braunschweiler, Präsident der Hear the World Foundation und CEO von Sonova. „Deshalb stellen wir sicher, dass unsere Projektpartner über moderne Hörgeräte sowie die erforderliche Ausrüstung zur Hörgeräteanpassung verfügen.“

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Stiftungsarbeit ist die Prävention. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO riskieren weltweit 1,1 Milliarden junge Menschen durch ihr Hörverhalten einen Hörverlust. Demnach seien 60% aller Hörverluste bei Kindern vermeidbar. In Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen sind die Zahlen sogar noch alarmierender. In Kambodscha etwa, wo die Stiftung fünf Kliniken unterstützt, sei bei drei von vier betroffenen Kindern der Hörverlust vermeidbar. Zu den häufigsten Ursachen zählen hier laut Hear the World die „unsachgemäße Behandlung von Mittelohrentzündungen, überdosierte Medikamente oder ein Trauma durch Landminen“. Weil die Herausforderungen in der Prävention von Land zu Land unterschiedlich sind, engagiert sich die Stiftung mit „maßgeschneiderten Programmen“. In der Schweiz zum Beispiel hat sie im vergangenen Jahr über 500.000 Ohrstöpsel an Konzertbesucher verteilt.

Für das Berichtsjahr 2016 / 2017 kündigt die Hear the World Foundation an, sich wieder „in einem vergleichbaren Umfang für Menschen mit Hörverlust einsetzen“ zu wollen. Neben den 16 Projekten, die auf mehrere Jahre angelegt sind, wurden aus einer Vielzahl an Bewerbungen acht neue Projekte ausgewählt. Zudem soll das Jubiläumsjahr zum 10-jährigen Bestehen der Stiftung „auch einen Meilenstein mit sich bringen“. Gemeint ist damit die Spende der ersten Cochlea-Implantate für Kinder in Panama.