Tag der Musik – MED-EL macht auf gesellschaftliche Relevanz von Hörverlust aufmerksam
Am 21. Juni war in Deutschland Tag der Musik. 2009 auf Initiative des Rates der Musik ins Leben gerufen, feiern an diesem Tag normalerweise Musikerinnen und Musiker die musikalische Vielfalt in der Bundesrepublik. In diesem Jahr ist das freilich, wie so vieles, etwas anders.
Nichtsdestotrotz greift MED-EL Deutschland den Anlass auf, um auf die gesellschaftliche Relevanz von Hörverlust nicht nur bei Musikern aufmerksam zu machen. „Denn (Musik) hören zu können, sollte für jeden selbstverständlich sein“, unterstreicht die hiesige Dependance des Implantat-Herstellers in einer Pressemitteilung.
„Für die meisten Menschen ist Musik hören und selbst machen die natürlichste und selbstverständlichste Sache der Welt. Dabei gab und gibt es auch heute noch gerade in der Musikszene Künstler, für die genau dies zur größten Herausforderung ihres Lebens wurde“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bezug nimmt MED-EL hier natürlich auch auf Ludwig van Beethoven, der vor 250 Jahren in Bonn geboren wurde und seit seinem 29. Lebensjahr an einem zunehmend schlimmer werdenden Hörverlust litt und schließlich ertaubte. Hätte es sie damals schon gegeben, hätten Beethoven vermutlich zunächst Hörsysteme und später Cochlea-Implantate helfen können, dessen seien sich Experten sicher. Aber auch heute sehen sich diverse bekannte und wohl auch weniger bekannte Musiker mit der Herausforderung des Hörverlusts konfrontiert, darunter Stars wie Phil Collins, Neil Young, Chris Martin oder Tote-Hosen-Frontmann Campino.
„Gerade für musikinteressierte Patienten ist es sehr schmerzhaft miterleben zu müssen, wie nach und nach die Fähigkeit Musik adäquat aufzunehmen, verloren geht“, weiß Prof. Dr. med. Burkard Schwab, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Hildesheim und selbst studierter Kirchenmusiker sowie Musikwissenschaftler. Welche positiven Auswirkungen die Nutzung eines Cochlea-Implantats auf das Leben von Musikern haben kann, zeige hier die Geschichte von Christian Lilienweihs. Der Familienvater war über 40 Jahre seines Lebens praktisch taub, dann konnte er mit Hilfe von Cochlea-Implantaten seinen Sohn zum ersten Mal Klavier spielen können. Als Kind hatte Lilienweihs noch selbst Klavier und Posaune gespielt, als Teenager musste er das wegen seines aufkommenden Hörverlusts aufgeben. Mit 50 Jahren entschied er sich dann für ein Cochlea-Implantat – und sein Leben habe sich schlagartig zum Besseren geändert. Er gewann ein fast 100prozentiges Sprachverstehen zurück. Aber nicht nur das. „Ich kann wieder Musik hören und musizieren. Mit meinen Implantaten steht mir die Welt der Musik wieder offen.“ Heute spielt Christian Lilienweihs in seiner Freizeit begeistert Schlagzeug, Klavier und seit kurzem auch Bass – wenn er nicht gerade auf Konzerten oder Festivals klassische oder moderne Musik genießt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder so gut Musik hören und auch mit anderen zusammen musizieren kann. Das ist ein wundervolles Geschenk, für das ich unendlich dankbar bin.“